Im Fokus: Übergänge über den Sitz erarbeitet

Fließend ausgeführte Übergänge zwischen den Gangarten lassen einen Ritt harmonisch werden und schenken eine gute Dynamik. Eine Gleichmäßigkeit entsteht, wenn Tempo, Rhythmus, Kadenz während der Übergänge erhalten bleiben. So geht ein Arbeitsschritt in einen Arbeitstrab über, ein verkürzter Schritt in einen verkürzten Trab, beziehungsweise verkürzten Galopp und umgekehrt. Schenkt der Reiter diesen Grundsätzen Bedeutung, gewinnen die Bewegungsabfolgen immens an Regelmäßigkeit und Ausdruck. Der Betrachter kann dies an einem harmonischen Gleichmaß in den Bewegungen erkennen.

Übergänge können von Schritt zu Trab zu Galopp geritten werden, natürlich auch von Galopp über Trab zu Schritt. Sitzt die Basis der Übergänge, so kann vom Schritt aus in den Galopp gegangen werden. Der schwierigste Übergang, der ein hohes Maß an Versammlung und Durchlässigkeit verlangt, ist der Übergang vom Galopp zu Schritt. Ihn wirklich nur über den Sitz auszuführen, ist eine echte Herausforderung, dazu aber eine wirkungsvolle Übung!

 

Dynamisch von Schritt zu Galopp

Ein fortgeschrittener Übergang für Pferd und Reiter ist der Angalopp aus dem Schritt. Er mobilisiert die Hankentätigkeit des Pferdes. Dem Reiter gibt dieser Übergang etwas mehr Zeit, um sich auf die Bewegungsabfolgen des Angalopps zu konzentrieren und leichter ein Gefühl dafür entwickeln zu können. Der Moment des Abfußens des inneren Hinterbeins ist der richtige Zeitpunkt für die Galopphilfen. Dafür bringt der Reiter seinen Körper in eine positive Spannung und nimmt die Sitzposition für den Galopp ein. Er spürt die Folge der Pferdebeine und initiiert den Galopp mit der inneren Wade, unterstützt durch einen kurzen Vorwärts-Impuls mit dem schrägsitzenden Becken. Das Ganze wird begleitet durch das verwahrende äußere Bein, das ein Ausweichen der Kruppe vermeidet. Jedes Ausweichen bringt unweigerlich einen Verlust der nötigen Dynamik und Kraftübertragung mit sich. Um den Galopp zu halten, folgt der Reiter der Galoppbewegung mit seinem Becken: Es zeigt ein leichtes Mitschwingen nach vorne in der schrägen Sitzposition des Galopps mit Unterstützung der Waden. Und zwar in dem Moment, in dem beide Hinterbeine kurz nacheinander abfußen.

 

(Auszug aus Working Equitation Basics – Grundlegende Arbeiten Seite 163ff)

Ein zeitloses Nachschlagewerk für die Hilfengebung – ausführlich besprochen und bis in kleinste Details erklärt.