Takt und Rhythmus beim Reiten

 

Der Rhythmus des Pferdes schafft Verbindung und Einklang. Bedenken wir, dass wenn wir als Reiter auf dem Rücken des Pferdes sitzen, dieser sehr viel Einfühlungsvermögen fordert. Darüber schaffen wir Kommunikation, physisch durch Gewichtsimpulse wie auch minimale Rotationsbewegungen der Reiterhüfte und natürlich auch psychisch über unsere Emotionen und Gedanken. Pferde sind von ihrer Natur aus sehr empathische Wesen. Sie lesen uns und unsere tiefsten Gefühle schneller als wir ihre erfassen können. Unsere Pferde kennen unser Innerstes besser, als wir es wahrhaben oder vielleicht manchmal auch uns selbst zugestehen möchten. Wir können uns selbst und unseren Mitmenschen etwas über unsere Gefühlslage vormachen, unseren Pferden jedoch nicht.

So ist es immer wichtig, unseren Pferden offen und ehrlich zu begegnen, egal wie es uns auch gehen mag. Pferde sind sehr großzügig im Verzeihen, wenn wir auf einer ehrlichen Ebene zusammenarbeiten, als Team und Partner.

Je mehr wir uns öffnen, desto freier können wir uns in den Bewegungsrhythmus des Pferdes einfühlen, physisch wie auch psychisch. Dabei wird unser Dialog beim Reiten mit unserem Partner ‚Pferd‘ fein und subtil. Es ist ein Weg, der wundervolle Verbundenheit und spannende Manöver hervorzaubern lässt. Und auch ein Weg, auf dem beide gemeinsam stark werden können.

Reiten ist eine Bewegungskunst. Es führt an einem Spüren der Bewegungsabläufe des Pferdes kein Weg vorbei, sei es bewusst oder auch unbewusst, wie es Kinder geschehen lassen.

 

Vertiefte Schulung eines feinen Gespürs: Tritte und Trittfolgen hören

Konzentriert man sich auf seinen Hörsinn, kann der Viertakt gut über das Gehör erfasst werden. Das Aufsetzen der einzelnen Hufe soll den gleichen Klang ergeben und auch zeitlich in regelmäßiger Abfolge erklingen. Ist das der Fall, so kann von einem reinen Schritt gesprochen werden.

Unser Gehör eröffnet uns die Möglichkeit, Unregelmäßigkeiten, wie fehlerhafte, unreine Gänge akustisch wahrzunehmen. Ein gefühlvoller Reiter, der beides, sein Gehör und Gespür verwendet, kann sich über die Befindlichkeit seines Pferdes ein gutes Bild machen.

Viel Vergnügen beim Erforschen!

Weiter Inspirationen zu dem Thema, gefunden in ‘Working Equitation Basics’ ab Seite 30ff.