Durch die Änderung der Aufstellung zu einem Rechteck bringen wir einen spannenden Wechsel zwischen den langen und den kurzen Geraden ins Spiel. Alle vorangehenden Aufgaben können auch im Rechteck gearbeitet werden. In manchen Fällen wird die Aufgabe durch die langen Wege leichter. Andererseits braucht der Reiter mit seinem Pferd ein beständigeres Gleichmaß zum Beispiel in den Seitengängen auf den langen Geraden. Da die Pylonen innerhalb der Bahn aufgestellt werden und der Reiter sich an den Pylonen orientiert, tritt die Bande als Begrenzung in den Hintergrund. So ist es eine gute Übung für den Reiter, zu lernen, sein äußeres Bein korrekt und fortwährend präsent zu haben.

Folgender Ablauf lässt eine gute und sehr harmonische Übung entstehen: Der Reiter beginnt im Trab mit einer Volte, anschließend führt er auf der langen Seite ein Konterschulterherein aus. Arbeitet er dies im Leichttrab, so stellt sich auf der langen Geraden ein gut schwingender Rhythmus ein. Der Reiter beendet die lange Seite mit einer Volte im Trab. Danach wechselt er über die Mittellinie zwischen den Pylonen die Richtung. Und arbeitet auf der anderen Hand in der gleichen Abfolge.

Natürlich kann der Reiter anstelle des Konterschulterherein ein Schulterherein, ein Travers oder auch ein Renvers einfügen. Die Möglichkeiten sind vielfältig, ist der eigene Schöpfergeist erst mal in Schwung und der Hintergrund – ‚Was bewirkt was?‘ hinter den Aufgaben besser verstanden, dann öffnet sich ein schier unendliches Meer an Trainingsvarianten, die eine gute Gesundheitsprophylaxe sind!

Viel Vergnügen beim Trainieren!

Auszug aus E-Book ‘4 Pylonen & 24 Reit-Ideen’, erhältlich über Amazon, auch als Taschenbuch.