Ein sinnvoller Einstieg, um in das Erfassen der Bewegungsfolge zu kommen, ist es zunächst die Hinterbeine des Pferdes zu fokussieren. Das bietet gleich mehrere Vorteile! Zum einen kann der Reiter nicht nachschauen, wie beispielsweise bei den Vorderbeinen. Zum anderen wird durch die Konzentration auf die Hinterhand diese bereits automatisch aktiviert und angesprochen. Hilfreich ist es, vielleicht sogar mit geschlossenen Augen den Rhythmus des Pferdes entdecken zu lernen. Ein Helfer vom Boden ist dabei immer eine gute Unterstützung. Er kann das Pferd führen und dem Reiter bestätigen, ob er die Bewegungsfolge des Pferdes bereits richtig erfassen kann. So lernt der Reiter die Trittfolge des Pferdes zu erfühlen. Und darüber die Trittlänge und -höhe, quasi den Raumgriff in der Bewegung zu spüren und zu beeinflussen.

 

 

Moment der Hilfengebung der inneren Wade

Die Koordination der Hilfen und der richtige Moment sind ausschlaggebend. So können beispielsweise die Hilfen der Reiterwaden nur wirkungsvoll die Bewegung des Pferdes beeinflussen, wenn das gleichseitige Hinterbein für den Moment des Impulses in der Bewegung ist.

Hier sprechen wir vom richtigen Timing. Ein feines Gespür für die Bewegungsabfolgen des Pferdes ermöglicht es dem Reiter, die Hilfen im passenden Moment zu geben.

In der linken Zeichnung, während des Vorfußens des Hinterbeines kann die rechte Reiterwade einwirken, so dass das Pferd mit dem rechten Hinterbein unter den Schwerpunkt tritt. Durch minimale Gewichtsimpulse, hier von rechts nach links entsteht die leichte Schultervor-Bewegung für das kommende Einbiegen in die auf dem bodenliegende Stangengassen.