Wahrnehmung vertiefen
Die Seitengänge bieten hervorragende Möglichkeiten die Koordination und das Timing der Hilfengebung zu entwickeln und zu präzisieren. Gerade das Schulterherein ist eine wichtige Lektion, die einem Reiter die Schlüssel dafür vermitteln kann.
Das Zusammenspiel der Hilfen, vorrangig der inneren Wade mit der äußeren Hand, wird auch im Schulterherein sehr deutlich. Ein Schulterherein, das korrekt über den äußeren Zügel und dem äußeren Schenkel gemeinsam mit dem inneren Bein am Gurt geritten wird, bringt erst wirklich den wahren Schatz dieser Lektion zum Vorschein. Das Pferd muss den äußeren Zügel verstehen und sich durch eine halbe Parade an der äußeren Hand in den Hanken setzen. Das bedeutet, dass es das Gewicht und seine Balance auf die Hinterhand bringt und sich in der Brust erheben kann. Das innere Bein liegt am Gurt und ist verantwortlich für die Biegung und Positionierung der Schulter, so dass die Schulter wirklich nach innen gebracht wird.
Eine weiterführende Aufgabe: Im Schulterherein über die Diagonale
Ein leichter Einstieg in die Aufgabe findet der Reiter, wenn er beispielsweise auf der kurzen Bahnseite auf die Mittellinie abbiegt und von dort aus, eine diagonale Linie fokussiert. Das heißt, er kommt beispielsweise aus einer Rechtsbiegung, erhält auf der Mittellinie diese Biegung und initiiert ein Schulterherein mit der Bewegungsrichtung nach links. Im Schulterherein schult er die Koordination seiner Hilfen und seine Bewegungswahrnehmung. An der Bande angekommen geht er geradeaus weiter und beginnt die Aufgabe erneut.
Bitte immer auf beiden Seiten gleichmäßig arbeiten!
Tieferes Wissen über die Seitengänge gesucht? Gefunden in ‘Working Equitation Advanced’ ab Seite 50ff.