Warum ist es so wichtig, die Trittfolgen des Pferdes zu erfühlen?

Aktiviert der Reiter seine Intuition, sein empathisches Empfinden und sucht über feine Körperregungen eine Kommunikation mit dem Pferd, wendet er sich von einer mechanischen Art zu reiten ab. Die entstehende tiefe Verbindung eröffnet den Weg zu einer wundervollen Harmonie und einem faszinierenden Einklang, indem sich beide Lebewesen miteinander verständigen. Ein einfacher Austausch von Anweisungen und Reaktionen beginnt sich in ein angenehmes Gespräch zu verwandeln. Es ist eine Art mit Pferden zu arbeiten, die nicht nur dem Menschen innere Zufriedenheit schenkt. Sie hilft beiden, Mensch und Pferd körperlich wie geistig zu reifen.

Trittfolge im Schritt

Zu Beginn dreht sich alles um das Spürenlernen einzelner Details der Bewegungsphasen des Pferdes. Eine spannende Aufgabe, der man locker, offen und unverkrampft begegnen sollte. Ein neugieriger, wacher Geist aktiviert sämtliche Antennen in uns, die sich auf eine feine Kommunikation einstellen und das eigene Feingefühl wecken. Aufschlussreiche Erfahrungen warten auf Sie – auf geht‘s in die Tiefe!

Übung 1 –Einfacher Einstieg in das Spürenlernen

Am bodenliegende oder auch leicht erhöht liegende Springstangen fordern das Pferd auf raumgreifender zu treten, also hebt das Pferd seine Beine höher und weiter. Dadurch werden die Tritte ausdrucksstärker und für den Reiter deutlicher zu erfühlen. Nimmt der Reiter die Fußfolge über den Stangen wahr und begleitet den Rhythmus des Schritts, kann er darüber lernen die Koordination der Hilfengebung richtig zu timen.

Für das Training werden zwei Stangenpaare in einem Abstand von zirka 1,20 Meter auf einen Zirkel gelegt. Die Stangenpaare werden gegenüberliegend platziert.

Der Reiter geht einen klaren Schritt auf dem Zirkel. Sein Pferd ist entsprechend der Zirkellinie gebogen. Er reitet ein Stangenpaar mittig an und überquert es. Durch die Stangen hebt das Pferd seine Beine vermehrt an, das erlaubt dem Reiter sich in die Bewegung besser einzufühlen.

 

 

 

In dieser Trittfolge kann der Reiter spüren, wie das Pferd sein linkes Vorderbein anhebt, um über die Stange zu treten. Darauf folgt das rechte Hinterbein.

Eine einfache, alltägliche Übung – legt der Reiter einen Fokus auf das Erfühlen der Bewegung, so bringt das Klarheit in das Spüren der Bewegungsabfolge der einzelnen Pferdebeine. Das sind unentbehrliche Grundlagen für ein feines Gespür im Sattel, die zu einem Reiten über den Sitz mit minimalen Hilfen führen.

Viel Vergnügen beim Spüren der einzelnen Beinfolgen!

 

Tieferes Wissen über die Bewegungsabfolgen im Schritt, Trab und Galopp gesucht? Gefunden in ‘Working Equitation Basics’ ab Seite 110ff.